Wie hätte es auch anders sein können: es kam anders als gedacht 🙂
Wir Deutschen hatten natürlich einen Plan. Und waren gefrustet, als alles länger gedauert hat als gedacht. Wir hatten gedacht, dass wir am 18. Juli nach Mwaro umziehen können. Dann dauerte es aber länger ein geeignetes Auto zu finden, das wir als Dienstwagen kaufen könnten. Als auch noch das Auto einer Teamkollegin ausfiel, wurden die Autos im Team zu knapp, sodass wir auch keines ausleihen konnten für den Umzug. Wir beschlossen, mit dem Umzug zu warten, bis wir unser eigenes Auto zur Verfügung haben. Vermutlich dauert das ja nur 2-3 Tage – dachten wir! Nach ein paar Tagen konnten wir tatsächlich ein Auto kaufen, aber die Prozedur war noch lange nicht vorbei. Bis endlich alle notwendigen Papiere da waren und das Auto erfolgreich umgeschrieben war, dauerte es fast 2 Wochen! Ihr könnt euch vorstellen, dass es uns nicht immer leicht fiel, diese Warterei auszuhalten. Vor allem, weil wir immer wieder die Hoffnung hatten, dass es am nächsten Tag endlich klappt.
Das war wohl eine erste Lektion im Geduld haben.. „This is Africa“ – haben unsere Teamkollegen gesagt. Da kommt eben manches anders als gedacht. Und die Uhren ticken einfach viiiel langsamer.
Als wir dann endlich die Koffer gepackt hatten (das Auto war bis zum Rand vollbeladen…) und alle Papiere da waren, sind wir voller Enthusiasmus aufgebrochen. Doch schon nach 20 Minuten mussten wir anhalten, weil es aus der Motorhaube gequalmt hat und das Auto den Berg nicht gepackt hat. Wir können nur sagen – Gott sei Dank! – waren gleich ein paar hilfsbereite Männer da. Einer von ihnen war sogar Automechaniker und ein weiterer sprach Englisch. Bald war klar, so können wir nicht weiterfahren. Ernüchterung machte sich breit! Zum Glück war es möglich, dass ein Teamkollege kam und wir unsere Sachen bei ihm einladen konnten und mit seinem Wagen weiterfahren konnten. Während die Männer also umgeladen haben, hat Esther die Kinder und sämtliche Schaulustige mit Liedern unterhalten. Endlich konnte es weitergehen. Wir waren dann ehrlich gesagt einfach nur dankbar. Gott hat an diesem Tag viele Gebete erhört.
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Diese ganze Story hört sich vielleicht so an, als wäre es ein einziges Trauerspiel gewesen. Aber in diesem ganzen haben wir so viel Hilfe, Ermutigung und Gebetserhörung erlebt! Ich habe in den Tagen des Wartens oft gedacht: Schade, anders hätte ich es besser gefunden. Aber dann habe ich auch wieder gemerkt, dass meine Bewertung einer Situation oft falsch ist und ich im Nachhinein merke, wie Gott anderes Gutes vorhatte.