Am 15. September gab es in unserem Stadtviertel ein großes Feuer, bei dem fast der ganze Markt und etliche Schreinereien abgebrannt sind. Nur wenige kleine Boutiquen sind verschont geblieben. Viele Leute haben somit über Nacht ihren Arbeitsplatz und ihr Kapital verloren. Es ist noch unklar, wie das Feuer entstand und ob der Platz in Zukunft wieder als Marktbereich genutzt werden darf. Bis auf weiteres dürfen die Leute ihre Stände nicht selbst wieder aufbauen. Einige der Marktfrauen verkaufen ihre Ware nun auf einem kleinen Seitenstreifen am Straßenrand und versuchen, sich so gut es geht an die neue Situation anzupassen.
Tubegere Projekt
„Tubegere“ bedeutet so viel wie „ihnen nahe kommen“. Mit dem Tubegere Projekt wollen wir uns Menschen in unserer Umgebung zuwenden, die Hilfe brauchen.
Jedes Jahr stellen sich die Hauskreise in unserer Partnergemeinde CLM der Herausforderung, vor Jahresende eine Aktion zu starten, um Menschen in ihrem Stadtviertel zu helfen und ihnen die Liebe Gottes ganz praktisch zu zeigen.
In 1.Johannes 3,18 lesen wir: „Meine Kinder, lasst uns nicht lieben mit Worten noch mit der Zunge, sondern mit der Tat und mit der Wahrheit.“
In einem Stadtviertel haben sie letztes Jahr Fenster in eine Grundschule eingebaut, in die es oft hineingeregnet hat. Dieses Jahr werden die Hauskreise im Süden der Stadt einen öffentlichen Wasserturm bauen. Mit unserem Tubegere Projekt wollen wir dieses Jahr einigen der Frauen helfen, die auf dem Markt gearbeitet haben, der abgebrannt ist.
An unsere Gemeinde angegliedert ist eine Mikrofinanzorganisation mit Namen Wezesha. Wezesha ist Swahili und bedeutet „befähigen“. Indem kleine Kredite an Frauen vergeben werden, werden diese befähigt, ihr Gewerbe aufzubauen und so ihre Familien zu ernähren. So konnten in den letzten 8 Jahren bereits über 7000 Frauen unterstützt werden. Auf dem Markt bei uns in Mutanga Nord arbeiten aktuell 35 Frauen, die Teil von „Wezesha“ sind. Um den nächsten Kredit zu erhalten, müssen sie aber in der Lage sein, den derzeitigen Kredit zurückzubezahlen. Das stellt sie vor große Herausforderungen, da sie viel Kapital verloren haben und nun jeden Tag nur wenig Ware verkaufen können.
Alle Hauskreise in unserem Viertel gemeinsam haben Geld gesammelt und so konnten wir bereits sechs dieser Frauen mit einem neuen Startkapital beschenken. Wir sammeln im Moment noch mehr Spenden, um bald noch mehr Frauen unterstützen zu können. Hier könnt ihr ein kleines Video dazu schauen.
Einmal hat Esther mit einem Mitarbeiter von Wezesha Frauen auf diesem Markt besucht und selbst erlebt, wie dankbar diese Frauen dafür sind, dass sie durch Wezesha so gefördert und unterstützt werden, ihre Ressourcen zu nutzen und zu erweitern. Manche Frauen haben anfangs nur ein paar Avocados verkauft und konnten im Lauf der Zeit ihr Business so vergrößern, dass sie von dem erwirtschafteten Geld sogar ein kleines Haus für ihre Familie bauen konnten. Im Oktober durfte Esther eine Seelsorge-Schulung durchführen für die Mitarbeiter des Wezesha-Teams. Denn immer wieder schütten die Frauen ihr Herz bei ihnen aus und fragen nach Rat. Für diese wertvolle Arbeit konnte Esther sie schulen. Hier gibt es ein paar Einblicke: