Burundier sprechen häufig nicht über das, was sie belastet. Vielen sieht man es nicht an, dass sie sich gerade viele Sorgen machen. So auch Daniel*. Meist lächelt er einen freundlich an, wenn man ihn sieht. Als wir ihn und einige andere junge Männer zu einem Essen zu uns nach Hause einladen, erzählt er mir zum ersten Mal von seinen Nöten. Er findet keine Arbeit, steht aber unter finanziellem Druck, seine Miete zu bezahlen und zudem seinen Vater und seine Geschwister zu unterstützen. Seine Mutter lebt nicht mehr und er ist der älteste Sohn. So fühlt er sich verantwortlich, aber auch überfordert. Um die Miete zu teilen, lebt er in einem Zimmer mit anderen zusammen. So machen es hier in der Stadt die meisten. Doch selbst seinen Mitbewohnern hat er sich kaum anvertraut. So trägt er seine Last allein. Es fällt ihm schwer, hoffnungsvoll zu sein.
„Ermutigt ihr euch gegenseitig, Christus nachzufolgen? Tröstet ihr euch gegenseitig in Liebe? Seid ihr im Heiligen Geist verbunden? Gibt es unter euch Barmherzigkeit und Mitgefühl?“ (Philipper 2,1)
Was Paulus hier mit seinen Fragen beschreibt, beschäftigt uns auch. Wie können wir in Burundi füreinander da sein? Wie können wir uns gegenseitig ermutigen und unterstützen?
Es braucht einen Raum des Vertrauens, damit sich Menschen öffnen können und anderen von ihren Nöten und Sorgen erzählen. Vertrauen wächst hier nur sehr langsam und vorsichtig. Und doch sehnen sich viele Burundier genau danach. Denn viele tragen ihre Last allein.
Unser Hauskreis ist so ein Ort des Vertrauens geworden. Wir können einander von unseren Fragen und Herausforderungen erzählen und füreinander beten. Hier ermutigen wir uns gegenseitig. Wir freuen uns miteinander und trauern miteinander. Einzelne kommen auf uns zu und bitten um persönliche Gespräche. Sie suchen nach Menschen, die ihren Glauben an Gott stärken und ihnen helfen, Alltagsentscheidungen so zu treffen, dass es Gott Ehre macht. Diese kleinen Hauskreisgruppen sind für unsere Gemeinde ein wichtiger Bestandteil. Wir ermutigen jeden dazu, sich so einer Kleingruppe anzuschließen. Hier können wir füreinander da sein, gerade in Krisenzeiten. Vielleicht ist es auch für dich/für Sie dran, so einen Ort zu suchen?
Danke, wenn ihr für die Menschen in Burundi betet!
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*Name geändert
Danke, wenn ihr für die Menschen in Burundi betet!